Zugegebenermaßen frage ich mich viel häufiger „Was ziehe ich heute an?“ als „Wie trage ich meine Haare heute?“. Vermutlich aber auch genau deswegen, weil es eine 50:50 Entscheidung ist: Pferdeschwanz oder offen.
Für den besonderen Anlass mache ich mir schon mal die Mühe, meine Haare zu glätten oder einzudrehen. Da dies aber bei mir eine lange und Bizeps-strapazierende Prozedur ist, ist das eher selten der Fall.
Als meine Kollegin neulich das Buch von André Märtens mit ins Büro brachte, bot sich für mich die Gelegenheit, meine Frisuren-Skills zu erweitern. Für alle, die mit dem Namen André Märtens nichts anfangen können, sagt vielleicht Guido Maria Kretschmers Sendung „Hotter than my daughter“ etwas. Dort war André Märtens als Haarexperte tätig und gab den letzten Schliff für die perfekte Verwandlung.
Im Buch werden Frisuren für jeden Anlass in bebilderten Step-by-Step-Anleitungen für die tägliche Verwendung dargestellt. Der Schwierigkeitsgrad für jede einzelne Frisur ist dabei in Form von Rundbürsten angegeben: eine Bürste ist für Anfänger geeignet, zwei für mittelschwer und drei für Fortgeschrittene.
Da ich (noch) kein Profi bin und Flechtfrisuren gerade richtig angesagt sind, habe ich mich für zwei Frisuren mit mittlerem Schwierigkeitsgrad entschieden. Das „Lässige Lockengeflecht“ (Schwierigkeitsgrad eins) und den hohen Fischgrätenzopf (Schwierigkeitsgrad zwei).
Los geht`s:
Zum lässigen Lockengeflecht geht es in vier Schritten:
1) Fülle geben: Mit einem Stylingprodukt wird Volumen und Bewegung ins Haar gebracht. Dazu kann man Haarlack verwenden, wie in der Beschreibung angegeben, oder ein Volumenschaum, den ich genommen habe.
2) Griffigkeit erzeugen: Die vordere Haarpartie wird mit einem Stilkamm antopupiert.
3) Flechten: Seitenscheitel ziehen und vom Seitenscheitel in Richtung gegenüberliegendes Ohr einen französischen Zopf flechten. Die Anleitung dazu gibt es auch im Buch.
4) Feststecken: Den Zopf mit einer Haarklemme auf Höhe des Ohrs fixieren.
Den hohen Fischgrätenzopf macht man so:
1) Glätten: Bei starken Wellen empfiehlt es sich, die Haare zu glätten. Ich habe zwar Wellen, mir aber diesen Schritt gespart und eine kleine Menge Haaröl in die Längen verteilt, um das Flechten und das entsprechende Abteilen der Haare einfacher zu machen.
2) Abbinden: Einen sehr hohen und festen Zopf binden und mit Haargummi fixieren. Das Haar in zwei gleich dicke Stränge teilen.
3) Flechten: Nun immer abwechselnd eine dünne Strähne von der äußeren Seite der Stränge zum anderen hinzufügen. Also: Kleine äußere Strähne des rechten Zopfes über den rechten Zopf hin zum linken legen, dann eine kleine äußere Strähne des linken über den linken hin zum rechten. So verfährt man den ganzen Zopf, bis hin zu den Spitzen.
Mein sichtlich erster und unverfälschter Selbstversuch zeigt, dass man als völliger Anfänger ohne Flechterfahrung zwar ein annehmbares Ergebnis bekommt, aber auch mit Buch gilt: Übung macht den Meister. Mich hat der Ehrgeiz gepackt und ich werde nun hin und wieder mal die Techniken üben, denn Flechtfrisuren sind in diesem Sommer ein Must-have.
Wie ist Euer Können in Sachen Frisuren und Flechten? Habt Ihr Tipps und Tricks für mich und andere Anfänger?