19. Juni 2016

Haarige Sünden: Wetten, du kämmst falsch herum?

Schöne Haare

Schöne Haare möchte wohl jede(r) von uns haben. Mal abgesehen von dem, was uns die Natur so mitgegeben hat, können wir aber auch einiges dafür tun. Oder eben auch gerade NICHT tun, denn im Laufe des Tages begehen wir so manche haarige Sünde und das oft, ohne es zu wissen.

Färben, Blondieren und tägliches Waschen schadet auf Dauer den Haaren. Das ist zunächst nichts Neues und manchmal nehmen wir es eben in Kauf. Aber wie steht es mit den kleinen Haar-Sünden, die wir ganz unbewusst begehen? Es wäre doch einfach, wenigstens diese Fehler zu vermeiden. Daher haben wir für euch einige häufige Haar-Irrtümer entlarvt!

„Ich mache keine Haarkuren, ich benutze ja Conditioner.“

Conditioner nach dem Waschen zu verwenden ist grundsätzlich gut, aber kein Ersatz für eine Haarkur. Denn dabei handelt es sich um ein völlig anderes Produkt. Der Conditioner umhüllt das Haar, macht es dadurch geschmeidiger und glatter, hat aber nur eine geringe Pflegewirkung. Im Gegensatz dazu dringt eine Haarkur tief ins Haar ein und führt ihm Pflegestoffe zu, die es von innen kräftigen und reparieren. Je nach Zustand eurer Haare solltet ihr ein- bis zweimal Mal pro Woche eine Haarkur machen und an diesen Tagen auf Conditioner verzichten.

Extra-Tipp: Die meisten von uns massieren Conditioner wie ein Shampoo ins gesamte Haar ein. Auf diese Weise können aber die Ansätze beschwert und die Kopfhaut strapaziert werden. Also lieber nur in die Längen und Spitzen geben!

„Ich gehe abends einfach mit nassen Haaren schlafen – so trocknen sie über Nacht schonend an der Luft.“

Dass Föhnen Stress für die Haare bedeutet, ist absolut richtig. Mit nassen Haaren schlafen zu gehen, ist aber auch keine gute Lösung. Denn unsere Haare sind im feuchten Zustand empfindlich wie Prinzessinnen auf der Erbse, so dass sogar die Reibung am Kissen die Haarstruktur aufraut und sie stumpf und brüchig werden lässt. Sie hingegen tagsüber an der Luft trocknen zu lassen, tut ihnen aber tatsächlich gut.

Extra-Tipp: Auch das Trockenrubbeln nach dem Waschen gefällt den Haaren gar nicht. Besser ist es, das Wasser vorsichtig mit einem Handtuch herauszudrücken.

„Föhnen muss schnell gehen. Je länger man föhnt, desto schlechter ist es für die Haare.“

An dieser Aussage ist schon etwas Wahres dran: Je weniger man föhnt, desto besser. Um die Zeit zu verkürzen, stellen viele aber die Temperatur des Föhns höher und das wiederum ist schlecht für die Haare. Dann lieber länger, aber auf der niedrigsten Temperaturstufe föhnen und immer mindestens zwanzig Zentimeter Abstand vom Haar halten.

Extra-Tipp: Föhnt von oben – vom Ansatz zu den Spitzen. Das glättet die Struktur und verleiht schönen Glanz.

„Ich habe kein Glätteisen, Hitzeschutz brauche ich also nicht.“

Hey, es heißt „Hitzeschutz“, nicht „Glätteisenschutz“. Weshalb? Weil jede Art von Hitze schädlich für die Haare ist – auch die von Föhn, heißen Lockenwicklern & Co. Sogar die Wärme der Sonne schadet dem Haar. Verwendet also wirklich immer einen Hitzeschutz und geht nicht zu sparsam damit um, denn im Grunde ist er wie Sonnencreme für die Haare: Nur wo das Produkt hinkommt, ist das Haar vor dem Verbrennen geschützt. Am besten also Strähne für Strähne auftragen und anschließend mit einem grobzinkigen Kamm vorsichtig durcharbeiten.

Extra-Tipp: Achtet darauf, bis zu welcher Temperatur euer Hitzeschutz wirkt. Manche schützen nur bis ca. 180 Grad, ein Glätteisen oder Lockenstab arbeitet aber oft mit Temperaturen um 200 Grad.

„Meine Haare bürste ich immer vom Ansatz bis zu den Spitzen.“

Was hier ganz logisch klingt, ist leider falsch. Denn vorhandene Knoten werden auf diese Weise nur weiter nach unten verschoben und werden immer fester, bis man sie regelrecht herausreißen muss. So geht es richtig: Eine Haarsträhne am Ansatz in die Hand nehmen und an den Spitzen zu bürsten anfangen. Dann langsam hocharbeiten.

Extra-Tipp: Nasse Haare bitte niemals mit der Bürste quälen, sondern mit einem grobzinkigen Kamm entwirren.

„Wo ich föhne? Im Bad natürlich, wieso?“

Zugegeben, das Bad ist leicht von herumliegenden Haaren zu befreien und man ist nach dem Haarewaschen ja sowieso schon dort. Dennoch solltet ihr in Zukunft besser in ein anderes Zimmer ausweichen. Der Wasserdampf der Dusche lässt die Luftfeuchtigkeit im Bad nämlich extrem ansteigen, selbst in Bädern mit Fenstern. Als Folge dauert das Föhnen länger, außerdem entsteht Frizz und die Frisur fällt schneller zusammen.

Extra-Tipp: Oft ist der Flur zum Föhnen gut geeignet. Man stört meistens niemanden und da er kleiner als die „richtigen“ Zimmer ist, kann man ihn auch leichter sauber zu halten. Einfach vor dem Föhnen alle Türen schließen, dann bleiben die anderen Räume haarfrei.

„Ich trage immer einen Pferdeschwanz, denn zu viel Styling schadet den Haaren.“

Kaum jemand glättet oder lockt sich vor dem Zusammenbinden aufwändig die Haare – Stylingschäden kommen beim Pferdeschwanz also tatsächlich nicht allzu häufig vor. Trotzdem mögen die Haare diese Frisur nicht so gern, denn ein streng gebundener Pferdeschwanz zieht permanent an den Haarwurzeln – so können sie sogar ausreißen. Außerdem wird die Stelle, an der das Haargummi sitzt, durch den Druck belastet und geknickt. Also lieber ab und zu zwischen offen tragen, Pferdeschwanz, Dutt und vielleicht auch mal einer schönen Flechtfrisur wechseln!

Extra-Tipp: Haargummis mit Metallverschluss arbeiten wie kleine Rasiermesser an den Haaren. Inzwischen gibt es aber zahlreiche Alternativen wie Stoffbänder oder Ringe aus weichem Plastik. Diese halten sehr gut und vermeiden sogar den typischen Pferdeschwanz-Knick.

„Egal, wie viel ich pflege, ich bekomme kein Volumen in meine Haare.“

Klar, richtige Wunder können auch gute Volumenprodukte nicht bewirken. Der gewünschte Effekt wird aber oft auch deshalb nicht erreicht, weil wir unsere Haare schlicht überpflegen. Die meisten Pflegeprodukte hinterlassen Rückstände, welche das Haar auf Dauer schwer machen und schwunglos herunterhängen lassen. Mit einem einfachen Trick könnt ihr prüfen, ob eure Haare überpflegt sind: Spült die Haare nach dem Shampoonieren gründlich aus. „Quietscht“ es? Falls nicht, sind noch Pflegerückstände da. Dagegen hilft, nach ca. drei bis vier Wäschen ein spezielles Reinigungsshampoo zu verwenden. Danach können die Pflegeprodukte wieder ihre volle Wirkung entfalten!

Extra-Tipp: In manchen Gegenden ist das Leitungswasser besonders kalkhaltig. Der Kalk legt sich wie ein Schleier auf das Haar und lässt es platt und stumpf aussehen. Auch dagegen hilft ein Reinigungsshampoo, welches ihr ruhig bei jeder zweiten Wäsche anwenden könnt.

Na, fühlt ihr euch ertappt? Ich leider ja. Jetzt nehme ich mir aber ganz fest vor, mich zu bessern, damit es beim nächsten Friseurbesuch nicht wieder heißt: „Oh, oh, bei den kaputten Spitzen müssen aber wieder einige Zentimeter ab, Darling!“

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