27. Juni 2016

DESIGNER-PORTRÄTS: ELIE SAAB

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„Ein Saab ist ein echter Traum.“ Während dieser Satz bei Männern mindestens Stirnrunzeln, wenn nicht sogar Zweifel an meinem Verstand auslöst, fangen die Augen vieler Frauen an zu strahlen. Sie wissen eben, dass kein Auto, sondern die märchenhaften Roben des Designers Elie Saab gemeint sind.

Der libanesische Designer wurde im Jahr 2002 weltbekannt, als Halle Berry den Oscar gewann und zur Verleihung eines seiner Kleider trug. Seitdem sind Elie Saabs Kreationen fester Bestandteil des Schaulaufens auf den roten Teppichen. Sein Stil ist unverwechselbar sinnlich: perfekt in Szene gesetzte Silhouetten aus Seide, Spitze, Stickereien und Organza – oft transparent, mit tiefem Ausschnitt und ausladendem Rockteil. Alles sehr viel  und groß, aber immer außergewöhnlich elegant und stilvoll.

Diese Wirkung unterstreicht auch die „Le Parfum“-Duftlinie, die 2011 erstmals lanciert wurde. Neben dem Originalduft gibt es inzwischen eine „Intense“-Variante sowie das florale „Rose Couture“, das frische „L’Eau Couture“ und das ganz neue und limitierte „Resort Collection“-Eau de Toilette. Mit dem exotischen Duft der Frangipani-Blüte entführt es uns direkt in den sonnigen Süden und ist dabei so leicht und anmutig wie die Stoffe, die Elie Saab so liebt.

 

 

Die Geschichte des Designers mit den Prinzessinnenkleidern ist selbst ein wahrgewordenes Märchen: Schon als kleines Kind interessierte er sich für Stoffe und Schnittmuster; mit gerade mal neun Jahren fertigte er Kleider für seine Schwestern an. Sein riesiges Talent ging so weit, dass er schon mit 18 Jahren sein eigenes Modeatelier in Beirut mit einem Dutzend Mitarbeitern eröffnete. Sein gesamtes Handwerk hat er sich selbst beigebracht und zwar so meisterlich, dass er seit 2006 korrespondierendes (d. h. mit ausländischem Hauptsitz) Mitglied des Pariser Modeverbands „Chambre Syndicale de la Haute Couture“ ist und sich somit „Grand Couturier“ nennen darf. Außer ihm haben nur 16 weitere Designer weltweit diese besondere Ehre. Der Begriff „Haute Couture“, also „hohe Schneiderkunst“, ist in Frankreich sogar geschützt. Haute-Couture-Stücke müssen maßgeschneiderte und handgefertigte Unikate sein. Grand Couturiers müssen in ihrem Atelier mindestens zwanzig Schneider(-innen) beschäftigen und dort zweimal im Jahr jeweils 35 Modelle entwerfen, die dann ausschließlich in Paris bei den Haute-Couture-Schauen präsentiert werden.

Immer noch geht jedes Couture-Stück durch die Hände des großen Mode-Künstlers selbst. Elie Saab sagt über seine Kreationen: „Ich fühle mich als Architekt des Körpers. In meinen Kleidern fühlt sich jede Kundin hundertprozentig als Frau. Sie machen einen Star aus ihr.“ Oft sind die Trägerinnen seiner Kleider aber ohnehin tatsächlich Stars – oder zumindest nicht nur in der Kleiderfrage gut betucht. Denn bereits die Stücke aus seiner Prêt-à-porter-Kollektion, die man in Boutiquen und online kaufen kann, haben leider fast den Wert eines Kleinwagens.

Mein „eigener Saab“ wird also vermutlich immer ein Traum bleiben. Aber das ist okay – mir fehlen ohnehin die passenden Events dafür. Hm, wobei: Besäße ich so ein Kleid, würde ich es vermutlich auch zum Einkaufen anziehen – einfach weil ich es kann. Die seltsamen Blicke würde ich gekonnt ignorieren. Prinzessinnen dürfen das.

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