13. Juli 2016

Designer-Porträts: Giorgio Armani

„Wenn ein Anzug auffällt, ist man schlecht angezogen.“ – Giorgio Armani
Kaum vorstellbar: Er ist lange Zeit selbst nicht aufgefallen. Bis zu seinem 40. Geburtstag führte Giorgio Armani ein ganz normales Leben – kein Glamour, kein Ruhm, kein Milliardenvermögen.

Die Anfänge einer Legende

1934 in bescheidenen Verhältnissen geboren wuchs Giorgio inmitten der Wirren des 2. Weltkriegs auf. Mit Mode hatte der Italiener zunächst gar nichts am Hut. Ein Medizinstudium mit Anfang 20 brach er nach kurzer Zeit wieder ab. Es folgten ein paar Jahre bei der Armee und eine Zeit als Schaufensterdekorateur, bis er schliesslich Modeeinkäufer in einer Mailänder Herrenboutique wurde und 1974 seine erste eigene Kollektion veröffentlichte. Ein Jahr später gründete er zusammen mit Lebensgefährten Sergio Galeotti schliesslich das Modehaus „Armani“. In einer Lebensphase, in der die meisten Menschen bereits auf ihre grössten Erfolge zurückblicken und sich über ihren Lebensabend Gedanken machen, startete Armani also erst so richtig durch.

Big in Hollywood

Von nun an ging es steil bergauf: Armani begeisterte die Modewelt mit zeitloser Eleganz und konstantem Stil. Seine vornehme Mode traf den Nerv der Zeit und brachte dem italienischen Designer die ersten Millionen ein. Auch Hollywood verliebte sich schnell in den angesagten, nicht mehr ganz so taufrischen Modeschöpfer. Spätestens als er die Kostüme für den Film „Ein Mann für gewisse Stunden“ entwarf und Richard Gere in einen seiner legendären Herrenanzüge steckte, war eine Legende geboren.

Duft-Erfolge

Mehr als feiner Zwirn: Sein erstes Parfüm – „Armani“ –, welches Giorgio 1980 in Kooperation mit L’Oréal lancierte, wurde zu einem der erfolgreichsten Damendüfte der 80er. Viele Klassiker – von Emporio He & She bis Acqua di Gioia – sollten folgen. Die Testimonials seiner Duft-Kreationen sucht er immer noch selbst aus – z. B. Cate Blanchett für den moosig-holzigen Damenduft . „Mr. Armani“ – seinen Vornamen hört man kaum noch – weiss einfach am besten, was und wer zu seiner Marke passt. Sein neuester Clou: Armani Code Profumo.

Mit über 80 noch im Geschäft

Sein Unternehmen führt der 82-Jährige noch immer so familiär wie möglich – viele Mitarbeiter halten ihm schon mehr als 20 Jahre die Treue. Wenn ihm etwas nicht gefällt, klettert er sogar noch selbst ins Schaufenster und legt Hand an – er hat es schliesslich gelernt. Wann er sich aus dem Beauty-Business zurückzieht, weiss er selbst nicht genau. Eins ist jedoch sicher: Er wird fehlen!

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